Westfalen-Blatt, 26. Januar 2001

Bielefeld (bp). Gestern wurde der »Verein zur Bekämpfung von Farbschmierereien« aus der Taufe gehoben. Ziel ist es, den Kampf gegen Graffiti an Hauswänden aufzunehmen.

Der Mit-Initiator des Vereines, der Einzelhandelsverband, hatte zur Vereinsgründung unter anderem die Stadt, die Bielefelder Wohnungsbaugesellschaften, die Kreishandwerkerschaft, den Verein Haus & Grund und die städtische Marketing GmbH eingeladen. Bewusst, so T., Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelverbandes, führe man im Vereinsnamen nicht das Wort »Graffiti«, sondern »Farbschmierereien«: »Denn nichts anderes ist es, was ganze Straßenzüge verunziert«.

Der Verein wünscht sich, dass sich möglichst viele private Hausbesitzer anschließen. Man will versuchen, eine Art Sofort-Einsatzgruppe einzurichten, die dafür sorgt, dass Schmierereien an Hausmauern von Mitgliedern nicht känger als 24 Stunden »überleben«. Denn, so der Verband, wo ein Graffiti gesprayt worden sei, komme schnell ein zweites, ein drittes dazu, wenn die betroffende Wand nicht umgehend gereinigt oder übermalt werde. Mit dem Maler- und Lackiererhandwerk wolle man jetzt, kündigte T. an, nach preisgünstigen, aber wirksamen Techniken suchen, wie Farbschmierereien schnell unsichtbar gemacht werden könnten. T.: »Inzwischen gibt es solche Techniken, wir wollen aber auch beraten, Hilfestellung geben, was man gegen die Entstellung der Hausmauern tun kann«. Beispiele für ähnliche Vereinsgründungen gebe es bereits in Dortmund und Braunschweig. T.: »Noch eine relativ junge Bewegung«.